Bilder für die Leichte Sprache: Worauf kommt es an?

Bilder sind ein zentrales Element in Texten der Leichten Sprache. Sie helfen, Inhalte verständlicher zu machen, komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen und Barrieren beim Lesen abzubauen. Doch nicht jedes Bild eignet sich gleichermaßen. Worauf sollte man bei der Auswahl und Erstellung von Bildern für Leichte Sprache achten? Hier findest du die wichtigsten Tipps und einen FAQ-Bereich.
Schnelleinstieg
Navigation überspringen- Warum sind Bilder in Leichter Sprache so wichtig?
- Worauf muss man bei Bildern für Leichte Sprache achten?
- Fazit
- Häufige Fragen und Antworten zu Bildern in Leichter Sprache
- Quellen
Bilder sind ein zentrales Element in Texten der Leichten Sprache. Sie helfen, Inhalte verständlicher zu machen, komplexe Sachverhalte zu veranschaulichen und Barrieren beim Lesen abzubauen. Doch nicht jedes Bild eignet sich gleichermaßen. Worauf sollte man bei der Auswahl und Erstellung von Bildern für Leichte Sprache achten? Hier findest du die wichtigsten Tipps und einen FAQ-Bereich.
Warum sind Bilder in Leichter Sprache so wichtig?
- Bilder unterstützen das Textverständnis und helfen, zentrale Aussagen schnell zu erfassen.
- Sie erleichtern Menschen mit Leseschwierigkeiten, Lernbehinderung oder geringen Deutschkenntnissen den Zugang zu Informationen.
- Richtig eingesetzte Bilder können abstrakte Begriffe oder Abläufe anschaulich machen und Missverständnisse vermeiden.
Worauf muss man bei Bildern für Leichte Sprache achten?
- Einfachheit und Klarheit
- Bilder sollten auf das Wesentliche reduziert sein, ohne überflüssige Details.
- Klare Linien, deutliche Formen und gut erkennbare Motive sind entscheidend.
- Komplizierte Darstellungen oder unruhige Hintergründe verwirren und sollten vermieden werden.
- Passgenauigkeit zum Text
- Das Bild muss genau das zeigen, was im Text beschrieben wird.
- Illustrationen sollten den Text erklären, nicht nur dekorativ sein.
- Alltagssituationen sind besonders geeignet, weil sie den Bezug zur Lebenswelt der Zielgruppe herstellen.
- Kontrast und Farben
- Kontrastreiche Motive und gut unterscheidbare Farben helfen auch Menschen mit Sehbeeinträchtigungen.
- Farben sollten gezielt eingesetzt werden, um wichtige Inhalte hervorzuheben, aber nicht ablenken.
- Perspektive und Fokus
- Die Perspektive sollte der alltäglichen Wahrnehmung entsprechen, keine ungewöhnlichen Blickwinkel oder verzerrten Proportionen.
- Das Hauptmotiv (Person, Objekt, Handlung) sollte groß und zentral im Bild platziert sein.
- Vielfalt und Inklusion
- Bilder dürfen keine Stereotype oder verletzenden Inhalte zeigen.
- Unterschiedliche Lebensrealitäten und Diversität sollten abgebildet werden, um niemanden auszuschließen.
- Konsistenz im Stil
- Ein einheitlicher Bildstil erleichtert die Orientierung und sorgt für Wiedererkennung.
- Am besten werden Bilder aus einer Bilddatenbank oder von einer Illustratorin im gleichen Stil verwendet.
- Alternativtexte und Barrierefreiheit
- Jedes Bild sollte einen Alternativtext in Leichter Sprache erhalten, damit auch blinde oder sehbehinderte Menschen die Inhalte erfassen können.
- Testen und Feedback einholen
- Lass die Bilder von der Zielgruppe testen und hole Rückmeldungen ein.
- Was für dich verständlich erscheint, kann für andere verwirrend sein – Feedback hilft, die Bebilderung zu optimieren.
Woher bekommt man geeignete Bilder?
- Es gibt spezielle Bilddatenbanken für Leichte Sprache, wie die der Lebenshilfe Bremen, die über 2.000 passende Illustrationen anbietet.
- Professionelle Illustrator:innen, die sich auf Leichte-Sprache-Bilder spezialisiert haben, können individuelle Motive anfertigen.
- Kostenlose und kostenpflichtige Angebote findest du in verschiedenen Online-Shops und über spezialisierte Dienstleister:innen.
Eine kleine Liste der möglichen Quellen findest du weiter unten.
Fazit
Bilder sind ein unverzichtbarer Bestandteil von Texten in Leichter Sprache. Sie müssen einfach, klar, passgenau und inklusiv sein. Mit den richtigen Bildern wird Leichte Sprache noch verständlicher – und erreicht mehr Menschen. Teste deine Auswahl immer mit der Zielgruppe und achte auf Barrierefreiheit in jeder Hinsicht.
Häufige Fragen und Antworten zu Bildern in Leichter Sprache
Leichte-Sprache-Bilder sind speziell gestaltete Illustrationen, Fotos oder Icons, die Inhalte besonders einfach und klar darstellen. Sie sind auf die Bedürfnisse von Menschen mit Lernschwierigkeiten, Leseschwäche oder geringen Deutschkenntnissen zugeschnitten.
Nein. Bilder sollten bestimmte Kriterien erfüllen: Sie müssen einfach, klar, passend zum Text und inklusiv sein. Außerdem müssen die Nutzungsrechte geklärt sein.
Die Lebenshilfe Bremen bietet eine umfangreiche Bilddatenbank an. Auch freie Illustrator:innen erstellen passende Motive. Es gibt sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Angebote. Eine Liste von möglichen Quellen findest du unter dem FAQ Bereich.
Oft sind Illustrationen besser geeignet, weil sie sich auf das Wesentliche konzentrieren lassen und weniger ablenkende Details enthalten. Fotos können funktionieren, wenn sie sehr klar und reduziert sind.
- Gut erkennbare, kontrastreiche Farben: Die Farben sollten klar voneinander unterscheidbar sein und einen hohen Kontrast zum Hintergrund haben. Das hilft insbesondere Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, die Bilder besser wahrzunehmen.
- Keine zu dunklen Farben: Dunkle Farben können Details verschlucken und sollten vermieden werden. Helle, freundliche Farbtöne sind meist besser geeignet.
- Keine rein farbliche Unterscheidung: Da viele Menschen Farben nicht gut unterscheiden können (z.B. Rot-Grün-Schwäche), sollten wichtige Informationen nicht nur durch Farben, sondern auch durch Formen oder Symbole vermittelt werden.
- Beachtung der Kontrastvorgaben: Für digitale Anwendungen empfiehlt sich ein Kontrastverhältnis von mindestens 4,5:1 zwischen Vordergrund und Hintergrund, wie es die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) vorgeben.
- Einfache, klare Symbole: Symbole und Icons sollten auf das Wesentliche reduziert und leicht verständlich sein. Zu viele Details oder komplexe Darstellungen verwirren eher.
- Bekannte und gebräuchliche Symbole: Verwenden Sie Symbole, die der Zielgruppe vertraut sind, wie z.B. das bekannte „Easy-to-read“-Logo von Inclusion Europe (lesendes Männchen auf blauem Grund).
- Alltagssituationen bevorzugen: Bilder, die typische Alltagssituationen zeigen, sind für viele Menschen leichter zu verstehen als abstrakte Darstellungen.
- Keine Stereotype: Die Symbole und Illustrationen sollten inklusiv sein und keine Klischees oder diskriminierenden Inhalte transportieren.
- Testen mit der Zielgruppe: Symbole sollten vor dem Einsatz mit der Zielgruppe getestet werden, um sicherzustellen, dass sie richtig verstanden werden.
Sehr wichtig! Alternativtexte in Leichter Sprache sorgen dafür, dass auch blinde oder sehbehinderte Menschen die Bildinhalte erfassen können.
Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Angebote. Die Lebenshilfe Bremen verkauft Bildpakete zu fairen Preisen, individuelle Illustrationen sind meist teurer.
Ja, viele Illustrator:innen bieten individuelle Anfertigungen an, die genau auf deinen Text und deine Zielgruppe zugeschnitten sind.
Quellen
- Lebenshilfe Bremen (kostenpflichtig)
- Gesellschaftsbilder (kostenlos)
- raketen-wissenschaft.de (kostenlos)
Du willst mehr über Contao wissen?
Ähnliche Beiträge
*******************
Liebe Leser,
Menschen sind nicht ausschließlich Frauen, Männer, weiblich, männlich, divers – Menschen können vielfältiger sein! Wir möchten euch ALLE als Menschen ansprechen, egal von welchem Geschlecht oder welcher Kultur. Sprachlich ist es schwierig, euch alle „richtig“ anzusprechen. Daher verwenden wir – auch für eine bessere Lesbarkeit – bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form, wie Dienstleister oder Partner. Aber eins ist uns wichtig: Keiner soll sich ausgeschlossen fühlen.
Zudem sind wir Verfechter des DU #gernperdu und gestalten so unsere tägliche Kommunikation etwas lockerer und persönlicher. Auch hier gilt: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.
*******************